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Alternative Kraftstoffe aus der Landwirtschaft: Bio-LNG und Bio-CNG

12.04.2024Aktuelles

Wie sieht der Fahrzeugantrieb der Zukunft aus? Das ist eine Frage, die noch nicht vollständig beantwortet zu sein scheint. Sicher ist, dass es ein bunter Strauß werden wird. Neben den klassischen Otto- oder Dieselkraftstoffen ist auch die E-Mobilität nicht mehr wegzudenken. Auch Wasserstoff wird hier zukünftig seine Rolle einnehmen. Insbesondere im Schwerlastverkehr und in der Landwirtschaft sind zwei weitere alternative Kraftstoffe interessant: Bio-LNG und Bio-CNG aus Biomethan.

Was ist (Bio-) LNG und CNG?

LNG (engl. liquefied natural gas) ist verflüssigtes Erdgas (Methan), das auf eine Temperatur von minus 162 bis minus 164 Grad heruntergekühlt und verflüssigt wird. CNG (engl. compressed natural gas) ist komprimiertes Erdgas (Methan), dessen Volumen auf weniger als 1 Prozent verringert wurde.

Insbesondere Bio-LNG und Bio-CNG aus landwirtschaftlichen Reststoffen, wie Gülle und Mist, gelten als fortschrittlicher und nachhaltiger Kraftstoff und können den Kreislauf der Landwirtschaft stärken: Vom Veredlungsbetrieb gehen Mist und Gülle in die Biogasanlage. Das entstehende Biogas wird durch eine Aufbereitung zu Biomethan, also Bio-Erdgas, veredelt. Das Biomethan kann anschließend zu Bio-LNG und Bio-CNG weiterverarbeitet werden, und als Kraftstoff eingesetzt werden.

Biomethan kann aber nicht nur als Kraftstoff unsere energetische Versorgung stärken. Ein anderer Weg geht über das Blockheizkraftwerk (BHKW). Hier wird aus dem kostbaren Bio-Erdgas Wärme und Strom erzeugt und unterstützt so die Versorgungssicherheit als auch die Emissionsminderungskriterien Deutschlands mit heimischer Energie.

Was sind die Vorteile von Bio-LNG und Bio-CNG?

Das größte Plus gegenüber fossilen Brennstoffen ist der Umweltaspekt. Bio-LNG und Bio-CNG werden aus Reststoffen der Landwirtschaft erzeugt und haben nicht nur eine Emissionseinsparung gegenüber fossilen Brennstoffen, sondern reduzieren gleichzeitig die Emissionen aus der landwirtschaftlichen Produktion.

Das ist aber auch noch nicht alles. Auch die gute Speicherbarkeit sowie der einfache Transport über das Erdgasnetz spricht für eine Ausweitung der Verwendung. Darüber hinaus ist die nachhaltige und langfristige Verfügbarkeit der benötigten Ressourcen gegeben. Zudem sind die Kraftstoffe und der Betrieb von Fahrzeugen mit Bio-CNG und Bio-LNG oft preiswerter als herkömmlicher Diesel.

Welches Potenzial liegt in Bio-CNG und Bio-LNG?

Stellt sich die Frage, ob aus der verfügbaren Menge Biomethan ausreichend Kraftstoff hergestellt werden kann. Die Frage lässt sich gerade für die Landwirtschaft selbst sehr positiv beantworten: Die Landwirtschaft könnte mit der Verwendung ihrer eignen Güllen- und Mistmengen von Rind, Geflügel und Schwein ihren Kraftstoffbedarf zweieinhalb Mal decken! Auch im Schwerlastverkehr ist das Potenzial groß: Allein der Mist von 50 Kühen reicht aus, um den jährlichen Durchschnittsverbrauch eines Lkw auf 100.000 Kilometern zu decken. Alternativ können auch 15 Prozent des gesamten Dieselverbrauchs in Deutschland mit den Bio-Kraftstoffen aus der Landwirtschaft ersetzt werden.

Und wie sieht es mit der passenden Technik aus? Auch hier sind alle Weichen auf grün gestellt. Bereits jetzt bieten drei Hersteller, Volvo, Iveco und Scania, LNG-Technologien für ihre Lkws an. Und auch in der Landwirtschaft gibt es passende Fahrzeuge, wie die Methangas-Traktoren von New Holland. Sowohl der Kraftstoff als auch die Technologien sind also bereits bekannt und am Markt vorhanden.

Von Biogas zu Biomethan

Sie überlegen auch, Ihre Biogasanlage zu Biomethan aufzurüsten? Wir unterstützen Sie gerne im Entscheidungsprozess. Insbesondere bei Post-EEG-Anlagen kann die Erweiterung auch wirtschaftlich sinnvoll sein. Oder interessieren Sie sich eher für den Kauf von Bio-CNG, -LNG, anderen alternativen Kraftstoffen oder die Aufrüstung ihrer Tankstelle um CNG- und LNG-Tankpunkte?  Dann helfen Ihnen die Kollegen bei der AGRAVIS Raiffeisen AG gerne weiter.