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Post-EEG-Beratung – Wie kann`s mit meiner Biogasanlage weitergehen?

15.04.2025Aktuelles

Viele Biogasanlagenbetreiber müssen sich damit beschäftigen, wie sie Ihre Anlage nach dem Auslaufen der ersten EEG-Förderperiode weiterbetreiben. Um die Betreiber bei der Betrachtung und Auswahl möglicher Zukunftsszenarien zu unterstützen, hat die TerraVis GmbH zusammen mit dem Teilbereich Neue Energie eine passende Dienstleistung erarbeitet. Linus Becks hat uns alle Fragen rund um die Dienstleistung beantwortet.

Was genau beschäftigt die Anlagenbetreiber aktuell?

Becks: Der Biogasmarkt ist aktuell sehr verunsichert. Das liegt zum einen daran, dass die Politik keine feste Zusage in Richtung der Branche gibt. Zum anderen unterliegt der Markt großen Schwankungen. Bei der letzten Ausschreibung zum Beispiel haben 388 MW keinen Zuschlag bekommen. Dieser Zuschlag ist aber essenziell für einen wirtschaftlichen Betrieb. Und die Anlagen, die nun eben keinen Zuschlag bekommen, denen rennt langsam die Zeit davon. Sie müssen sich umschauen, welche Optionen für ihre Anlage in Frage kommen.

Was ist dabei so herausfordernd?

Die Anlagenbetreiber sehen oftmals den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr – oder wissen gar nicht, was sie alles machen können. Es gibt viele, verschiedene Möglichkeiten, eine Biogasanlage auch nach der EEG-Finanzierung zu betreiben:  Man kann weiterhin Strom und Wärme produzieren, Biogas zu Biomethan aufbereiten, sich mit anderen Anlagen zu einem Cluster zusammenschließen und vielleicht sogar eine Hoftankstelle betreiben, und noch viele mehr! Wir unterstützen die Anlagenbetreiber dabei, die besten Weiterbetriebsszenarien auf Basis von aktuellen Zahlen zu bewerten und eine Entscheidungshilfe zu haben.

Das hört sich so an, als gäbe es nicht die eine Lösung für alle?

Die gibt es auch nicht. Man muss sich jede Anlage genau angucken, die Bedingungen und das Umfeld drum herum. Erst dann kann man aus der Vielzahl der Möglichkeiten die Beste auswählen.  

Was schaut ihr euch bei der Post-EEG-Beratung genau an?

Gemeinsam mit den Anlagenbetreiber nehmen wir die Biogasanlage unter die Lupe. Dabei prüfen wir, in welchem baulichen Zustand sich die Anlage befindet, entspricht dieser noch den aktuellen Ansprüchen oder muss nachgerüstet werden, und ob Optimierungspotenziale im Bereich Energiemanagement bestehen. Wir werfen auch einen Blick auf den Substratmix. Ist er energieeffizient? An Welche Substrate könnte man noch kommen? Wie fällt die THG-Bilanzierung aus? Mein erster Blick nach einer Anfrage geht aber auf Google Maps. Ich schaue mir an, was sich im Umfeld der Biogasanlage befindet. Sind da weitere Anlagen, mit denen man zusammenarbeiten kann? Können lokale Konzepte entwickelt werden, um Abnehmer vor Ort mit Gas, Wärme oder Kraftstoff zu versorgen?

Zusätzlich betrachten wir weiche Faktoren, wie die Bereitschaft, auf neuen Märkten wie dem Spot-, dem Wärme- oder Kraftstoffmarkt aktiv zu werden, sowie die Frage der Hofnachfolge.

Was macht ihr dann mit den Informationen?

Wir werten sie aus und stellen für den Anlagenbetreiber auf der Basis Szenarien vor, die für ihn in Zukunft wirtschaftlich sind. Da sind wir aber auch ehrlich. Wenn die Bedingungen keinen wirtschaftlichen Weiterbetrieb erlauben, ist ein Szenario auch Schlüssel umdrehen. Das ist aber natürlich nur die letzte Konsequenz.

Für wen empfiehlt sich eine Post-EEG-Beratung?

Für Anlagenbetreiber, deren EEG-Förderung in weniger als vier Jahren ausläuft. In diesem Zeitraum lassen sich zum Beispiel kommunale Planungen und Marktentwicklungen einschätzen. Wenn die Restlaufzeit im EEG länger ist, empfiehlt sich alternativ eine Energieberatung. Auch hier schauen wir uns die Anlage genau an und geben Handlungsempfehlungen, wie die Produktion optimiert und die Effizienz verbessert werden kann. Jeder Anlagenbetreiber sollte zudem regelmäßig eine

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